PERSONEN |
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EINLEITUNG |
Marcus Aurelius Valerius Maxentius BewertungDie Schlacht an der Milvischen Brücke wurde später von den
christlichen Historikern als Sieg der neuen gegenüber der alten
Religion verkauft. Maxentius hatte sich den Christen zwar sehr
tolerant verhalten (einiges an konfisziertem Kirchengut wurde rückerstattet),
doch stand er eindeutig auf der Seite der klassischen Religion. Es
sieht so aus, als hätte er die Gründung einer neuen Dynastie nach
klassischem Vorbild angestrebt. Bezeichnenderweise liess er einen
seiner Söhne Romulus nennen. Nach viel zu frühem Tod wurde dieser
vergöttlicht. Ein ihm in ewigem Andenken geweihter Rundtempel steht
heute noch neben dem Forum. Sowohl heidnische als auch christliche Autoren schrieben ihm die
gleichen Schandtaten wie seinem Vater zu. Sie sind sich alle so einig,
dass es schon augenfällig ist. Es scheint, als habe man die Gerüchte
über Maximian (aber auch der anderen
Tetrarchen) einfach eins zu eins auf
Maxentius übertragen. Immerhin konnte er sich ohne nennenswerte militärische Macht sechs
Jahre in Italien halten; und das in einer wahrlich schwierigen Zeit in
der Severus und Galerius alles in ihrer Macht stehende taten ihn zu
vertreiben. Folglich war Maxentius beliebter, als es uns die Quellen
weismachen wollen. Das meiste geht auf das Konto der konstantinischen Geschichtsschreibung, die - um den Sieger der Auseinandersetzung in besseres Licht zu rücken - Maxentius zum Tyrannen degradierten. In Wirklichkeit war er ein Vertreter des klassischen Römertums, voll Stolz auf seine Heimat Italien mitsamt der Hauptstadt Rom. Die Versuche Anerkennung ohne Blutvergiessen zu erhalten lassen ihn eigentlich über seine Tetrarchiekollegen hinausragen. |
Münzportrait des Maxentius |
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(PL) |