MILITÄR |
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SEEPERSONAL |
Die
Rojer
Die Laufbahnen in der Marine Der wichtigste Dienst an Bord Die schwerste Arbeit an Bord verrichteten die remiges (Rojer, Ruderer). Sie galten als vollwertige Matrosen und Soldaten und können modern salopp als der seetechnische Dienst bezeichnet. Besonderes Augenmerk wurde auf ihre Ausbildung gelegt, da nur eine eingespielte Mannschaft die nötige Einsatzeffizienz brachte. Als erstes erfolgte eine zumeist an Land stattfindende Einzelschulung an den Riemen, damit der Rekrut erlernte, wie man die Ruder richtig handhabte. Diese Trockenübungsplätze wurden bereits während des Ersten Punischen Krieges eingerichtet.
Die
nachgebaute Athener Trireme "Olympias" unter voller
Beruderung im Jahre 1992 In einem zweiten Schritt stellte man Mannschaften an einem transtrum (hier: Ruderbank einem Ruder) zusammen und schliesslich ganze Mannschaften für den Einsatz an Bord. Schon während der Ausbildung beachtete man die Leistungsfähigkeit der einzelnen Rojer und teilte sie dementsprechend bei der Übernahme auf ein Kriegsschiff den verschiedenen Ruderreihen zu: die thranites ruderten ganz oben, die zygites in der Mitte und die thalamites ganz unten. Infolge der verschränkten Anordnung bei den Ruderbänken gab es etwas mehr Rojer in der obersten Ruderreihe. Bei einer typischen Athener Trireme - diese sind am besten untersucht - dürften dies 62 thranites und je 54 zygites und thalamites - in Summe 170 Rojer - gewesen sein. Für die Umsetzung der Taktvorgabe waren in erster Linie die thranites verantwortlich. Der unbeliebteste Dienst an Bord fiel den thalamites zu, da im Falle des Rammens, sie als erstes zum Handkuss kamen und zersplitterte Balken des Schiffes ihnen leicht den Weg nach draussen versperren konnten.
oberste
Ruderreihe der
nachgebauten Trireme "Olympias"; Permanente Übung stand bei den Rojern an der Tagesordnung. Nur wenn sie die Anweisungen exakt und natürlich im Gleichklang ausführen konnten, war die Manövrierfähigkeit - etwa beim Wenden - des Schiffes gewährleistet. Angeordnete Geschwindigkeitsveränderungen und natürliche Strömungen erschwerten die Ruderarbeit und den Takt bei schwerem Seegang zu halten konnte bereits als Kunst angesehen werden. Aufgrund ihrer Wichtigkeit waren sie von allen anderen Borddiensten befreit - dafür standen die Matrosen und die Marineinfanterie zur Verfügung. Die Marineinfanterie Die während des Ersten Punischen Krieges aufgestellten Seeeinheiten hatten gegenüber den griechischen und karthagischen Schiffen wesentlich mehr Marineinfanterie an Bord. Auf eine Quinquireme kamen 300 Rojer und Matrosen sowie 120 Seesoldaten. Bei den Triremen waren es immer noch 80 bis 90 Infanteristen auf ca. 170 Rojer und 20 Spezialisten incl. Kommandanten. |
Etruskisches Trinkhorn in der Form
eines Rammspornes; |
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Quellen: H.D.Viereck "Die römische Flotte", N.Fields, P.Bull "Ancient Greek Warship 500-322 BC", "Der kleine Pauly" |
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(PL) |