MILITÄR |
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VI FERRATA |
LEGIO VI FERRATA Name & Symbole Der Beiname ferrata bedeutet "eisenbewehrt". Er bezieht sich entweder auf die Standfestigkeit der Legion oder die Einführung neuer Rüstungen. Seit 49 v.Chr. tauchte auch der Beiname Hispaniensis (die Spanische) auf. Durch ihr entschlossenes Vorgehen gegen Pescennius Niger hat sie sich unter Septimius Severus die Ehrenbezeichnung fidelis constans (loyal & beständig) verdient. Ihr Emblem war - wie bei allen caesarischen Legionen der Stier, doch spielte auch die capitolinische Wölfin mit Romulus und Remus eine grosse Rolle. Aufstellung & Aushebung Die Legion wurde von Caesar im Jahre 52 v.Chr. angesichts seines Feldzuges gegen Vecingetorix in der Provinz Gallia Cisalpina ausgehoben und 45 v.Chr. nach schweren Verlusten bereits wieder aufgelöst. 44 v.Chr. wurde die Einheit von Marcus Aemilius Lepidus neu formiert und ein Jahr später Marcus Antonius übergeben. 41 v.Chr. kam es wiederum zu einer Auflösung. Ein Teil scheint mit Marcus Antonius in den Osten gegangen zu sein. Aus der Kolonie dürfte später die VI Victrix ausgehoben worden sein. Einige Veteranen wurden in Byllis gemeinsam mit anderen ausgeschiedenen Legionären nach der Schlacht von Actium angesiedelt. Später ging das Kommando an Octavian über, der sie fortan bestehen liess. Stützpunkte & Lager Das Winterquartier der Legion im Jahre 51 v.Chr. lag bei Cenabum (Châlons-sur-Saône) 49 v.Chr. wurde sie von Gallien nach Spanien verlegt und von dort wiederum im 1. Quartal 48 v.Chr. nach Dyrrachium verbracht. Nach ihrer ersten Auflösung wurden die siegreichen Veteranen in Arelate angesiedelt, das zu ihren Ehren zur colonia Iulia Paterna Arelatensium Sextanorum (die väterliche Iulische Kolonie der Soldaten der sechsten Legion von Arles) erhoben wurde. Einige Veteranen zogen es jedoch vor bei der erneuten Aufstellung der Truppe wieder dabei zu sein. Nach der Schlacht von Philippi siedelten sie sich in Beneventum an, wohingegen der Rest der Truppe gen Osten verbracht und in Judaea stationiert wurde. Nachdem die Feindseligkeiten zwischen Octavianus und Marcus Antonius offen ausgebrochen waren, schickte letzterer die Einheit nach Griechenland. Nach dem Sieg Octavians gehörte die Legion vermutlich zur Syrienarmee und dürfte seit 9 v.Chr. in Raphaneae stationiert gewesen sein. Damit war sie jene Legion, die bei Aufständen in Iudaea nach den einheimischen Aufgeboten als erstes zur Verfügung stand, auch wenn die dortigen Statthalter keine offizielle Verfügungsgewalt über sie hatten. Nun wurden Veteranen in Ptolemais (Akkon) angesiedelt. Im Armenienfeldzug von 54 bis 68 n.Chr. taucht die Einheit in Artaxata (Erewan) und Tigranocerta auf, um danach wieder nach Syrien zurückgeschickt zu werden. Seit 72 n.Chr. wird Samosata (Samsat). im ehemaligen Königreich Commagene als neuer Stützpunkt vermutet. Nach 105 lag sie für kurze Zeit in der neuen Provinz Arabia bei Bostra um schliesslich wieder in Iudaea stationiert zu werden, wo sie nach der Niederschlagung der Revolte des Simon ben Kosiba etwa ab 138 n.Chr. im galiläischen Caparcotna nachzuweisen ist, das sogleich in Legio (Lejjun) umbenannt wurde. Unter Antoninus Pius wurde sie kurzzeitig in die Provinz Africa verlegt, wo sie u.a. durch Strassenbauten auffiel. Spätestens 150 war sie wieder zurück in Iudaea. Die letzten nachweisbaren Spuren der Legion finden sich dort für das Jahr 215. Möglicherweise transferierte Severus Alexander die Legion von Galiläa nach Phoenicia. Philippus Arabs liess in den 240er Jahren Münzen zu Ehren der VI Ferrata prägen. Einsätze Gemeinsam mit der XIV Gemina Martia Victrix kämpfte die Truppe 51 v.Chr. gegen die Carnutes an der unteren Loire in Gallien und erlitt dabei schwere Verluste. Im Sommer 49 v.Chr. erfolgte ihre erste Teilnahme am Bürgerkrieg in der Schlacht bei Ilerda in Spanien. Zurück im Osten kämpfte sie am 9. August 48 v.Chr. in Pharsalos. Caesar nahm sie alsdann 48/47 v.Chr. mit nach Ägypten, wo während der Verteidigung Alexandrias bis zu zwei Drittel der Mannschaften den Tod fanden. Die dezimierte Legion begleitete Caesar noch nach Syrien und Pontus, wo die Truppe am 2. August 47 v.Chr. schlachtentscheidend bei Zela war. Auch in der Schlacht bei Munda am 17. März 45 v.Chr. war die Legion noch präsent. Die verbliebenen Mannschaftsreste wurden anschliessend nach Italien zurückbeordert und ehrenvoll entlassen. Wieder aufgestellt kämpfte die Legion unter Marcus Antonius gegen die Caesarmörder 42 v.Chr. bei Philippi. Danach assistierte sie Herrodes d.Gr. 37 v.Chr. bei der Wiedererlangung seines Thrones und focht erfolglos im Partherkrieg des Marcus Antonius 36 v.Chr. In der Schlacht von Actium 31 v.Chr. kämpften sowohl diese als auch ihre Schwesterlegion. Nach Ende des Bürgerkrieges wurde die Legion zurück nach Iudaea verbracht. 20 v.Chr. gelangten durch eine Machtdemonstration - zu der auch die VI Ferrata zählte - die 53 v.Chr. verloren gegangenen römischen Standarten von den Parther zurück nach Rom. 4 v.Chr. wurden jüdische Aufstände niedergeschlagen, die nach dem Tod des Königs Herrodes d.Gr. durch messianische Fanatiker aufgeflammt waren. Die folgenden fünfzig Jahre verliefen für die Truppe nun erstmals friedlich. Von 54 n.Chr. an nahm die Legion gemeinsam mit III Gallica & X Fretensis am Armenienfeldzug des Cn. Domitius Corbulo teil. Nach dem Sturz des romfreundlichen Königs Tigranes und der vernichtenden Niederlage des kappadokischen Statthalters L.Caesennius Paetus 62 n.Chr., nutzte Corbulo erneut seine Truppen zur Wiederherstellung der römischen Ordnung in Armenien. Die Legion kämpfte mit grossen Verlusten im jüdischen Krieg und engagierte sich im Bürgerkrieg der Jahre 68/69 auf Seiten Vespasians, der sie Richtung Italien in Marsch setzte. Ein Teil der Streitmacht musste vorübergehend an die Donaugrenze beordert werden, um dakische Eindringlinge zu vertreiben. Am Sturz des Vitellius waren ihre nach Italien gelangten Truppenteile wesentlich beteiligt. 114 n.Chr. eroberte die Legion wieder einmal Armenien, das unter Trajan Provinz wurde. Von ihrem arabischen Stützpunkt aus bekämpfte sie den jüdischen Aufstand des Simon ben Kosiba 132 bis 136 n.Chr. 162 bis 165 n.Chr. nahm die Truppe am Partherfeldzug des Lucius Verus teil und dürfte an der Erstürmung von Ctesiphon partizipiert haben. Bei der Machtübernahme des Septimius Severus unterstützte sie ihn gegen seinen Rivalen Pescennius Niger. Im kurz danach ausgebrochenen Bürgerkrieg zwischen Juden und Samaritern scheint es aus unbekannten Gründen zu Kämpfen mit der X Fretensis gekommen zu sein. Da die Quellen schweigen ist über ein mögliches Ende bzw. eine Auflösung der Legion nichts bekannt. Am wahrscheinlichsten ist eine Auslöschung während des desaströsen Krieges des Valerianus gegen die Sassaniden im Jahre 260 n.Chr. Personal 51 v.Chr. kommandierte ein gewisser Trebonius die Einheit. Nach dem Jüdischen Krieg stand sie unter dem Kommando von Mucianis, der die Gegner Vespasians bekämpfte. |
Legionär aus |
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Quellen: M.Junkelmann "Die Legionen des Augustus", Y.LeBohec "Die römische Armee", www.livius.org |
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