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        Quo Vadis - Details
           Romanvorlage & Autor 
          Die Romanvorlage für den Film lieferte der
          gleichnamige Roman des polnischen Autors Henryk Sienkewiczs aus dem
          Jahre 1896. Es versteht sich von selbst, dass die römische Antike aus
          der Sicht der Jahrhundertwende geschildert wird. 
          Henryk Sienkiewicz stammt aus der
          Provinz Podlachien. Er ging in Warschau zur Schule und studierte
          Geschichte und Literatur an der Szkola Glowna. Die Familie war
          unbemittelt, und Sienkiewicz musste sich seinen Lebensunterhalt schon
          früh selbst verdienen. Er arbeitete als Hauslehrer und Journalist.
          Zuerst schrieb er für die fortschrittliche Presse, später wechselte
          er zu den Konservativen über. 
          Im Alter von dreißig Jahren wurde er
          von seiner Zeitung Gazeta Polska nach Amerika geschickt. Dort
          entstanden seine Briefe aus Amerika. Als sein erstes bedeutsames Werk werden die Kohlenstiftzeichnungen
          (1877) bezeichnet. Als er von seinem zweijährigen
          Amerikaaufenthalt (Kalifornien) zurückgekehrt war, schrieb er die Amerikanischen Erzählungen. 
          Im Jahre 1878 begab sich Sienkiewicz für
          mehrere Monate nach Paris, dann nach Galizien und kehrte schliesslich
          nach einer vierjährigen Abwesenheit wieder nach Warschau zurück. Er
          machte sich daran, eine historische Trilogie zu verfassen, die zuerst
          in Zeitungsfortsetzungen, dann in Buchform erschien: Mit Feuer und Schwert (1884),
          Die Sintflut (1886) und
          Herr Woyodyjowski. Mit der Trilogie wollte er die Leser in das 17.
          Jh. führen, eine Zeit in der die alte Republik in verhängnisvolle
          Kriege verwickelt war. Im ersten Band kämpfen die Polen gegen die
          Kosaken, im zweiten gegen die Schweden und im dritten gegen die Türken. 
          Sienkiewicz arbeitete unter großem
          Druck. Er hatte pünktlich die Fortsetzungen zu liefern. 1881 hatte er
          Maria Szetkiewiczowna geheiratet. Sie litt an Tuberkulose und
          Sienkiewicz brauchte Geld, um ihr Kuren in ausländischen Sanatorien
          zu ermöglichen. Trotzdem starb sie 1885. Seinen Ruhm im Westen
          verdankt er vor allem dem Roman Quo
          vadis? (1896), für den
          er 1905 den Literaturnobelpreis erhielt.
          
           
          Weitere wichtige Werke: Ohne Dogma (1891), Familie
          Polaniecki (1895). Die
          Kreuzritter (1900) u.a.. Der Erste Weltkrieg zwang ihn zur
          Emigration in die Schweiz, wo er ein Komitee für Kriegswaisen gründete.
          Henryk Sienkiewicz starb 1916 in Vevey
          am Genfer See. Seine sterblichen Überreste wurden nach Polen
          überführt und in der Kathedrale der Hl. Jana in Warschau beigesetzt.
           
          Details am Rande 
          
            - Der
              Film entstand 1951 nach zweijähriger Drehzeit in den berühmten italienischen
              Cinecitta-Studios.
 
            - Die
              Produktionskosten beliefen sich damals auf 8 Mio. Dollar
              (entspricht heute etwa 54 Mio. Dollar).
 
            - „Quo
              Vadis“ mit Robert Taylor, Deborah Kerr und Peter Ustinov in den
              Hauptrollen hat neben anderen Filmen das Zeitalter des
              Sandalenfilm-Epos eingeleitet und trotz der fehlenden Möglichkeiten
              des Breitwandfilmes (Cinemascope, das erst in weiterer Folge
              entstand) ist dieses Werk ein visuell beeindruckendes Schauspiel
              über das Leben im antiken Rom. Von seinem Erfolg an den
              Kinokassen beflügelt, begab sich Hollywood daran, weitere Filme
              dieser Art zu produzieren.
 
            - Neben
              29 Hauptdarstellern und 110 Sprechrollen kamen 30.000 Statisten, 63 Löwen, 7 Stiere,
              85 Tauben, 250 Pferde, 2 Geparden, 115 unterschiedliche Dekorationen und
              150.000 Einzelrequisiten zum Einsatz.
 
            - Insgesamt
              wurden 180.000 Meter Filmmaterial "verdreht". Für die
              endgültige Fassung kamen 50.000 Meter für den Schnitt in Frage.
              Der Film selbst hat eine Länge von 4.553 Metern.
 
            - Die
              Requisiten des Films wurden noch Jahrzehnte später verwendet,
              u.a. in "Ben Hur".
 
            - Der
              Film war um historische Authentizität (damaliger Gelehrtenmeinung
              nach) bemüht und stiess bereits bei den Dreharbeiten auf grosses
              Medieninteresse.
 
            - Die
              Oscarverleihung fiel trotz des gewaltigen Einsatzes von Mensch,
              Material und Szenerie eher dürftig aus.
 
            - 
              
Der Regisseur LeRoy wurde
              1900 geboren und überlebte als Sechsjähriger das große Erdbeben
              von 1906 in Los Angeles nur knapp. Schon als junger Mann
              interessierte sich LeRoy für den Film, den er als Produzent und
              Regisseur lange Jahre entscheidend prägte. Er entdeckte etwa auch
              spätere Größen wie Clark Gable, Loretta Young oder Lana Turner
              und rühmte sich, dass er eine jede Filmkategorie nur ein einziges
              Mal machte, wodurch er sich frisch und offen für jedes andere
              Genre hielt. Und so blieb mit Quo Vadis der höchst
              erfolgreicher Ausflug in den Sandalenfilm einmalig.  
            - 
              
Bud Spencer, der promovierte Rechtsanwalt und versierte „Dauerprügler“
              an der Seite von Terrence Hill, bekam seine erste Filmrolle überhaupt
              als einer der Leibwächter von Kaiser Nero. Bei seiner Statur eine
              Idealbesetzung.  
            - 
              
Auch die junge Sophia Loren war unter den 30.000
              Statisten. Damals noch ganz am Beginn ihrer großen Karriere
              durfte sie in einigen Massenszenen erstmals „Hollywood-Luft“
              schnuppern.  
            - 
              
Für
              Peter Ustinov markierte die Rolle des machtgierigen Psychopathen
              Nero letztendlich den Beginn einer glanzvollen internationalen
              Karriere. Dabei hatte MGM trotz überzeugender Probeaufnahmen
              lange gezögert, ihm den Part zu geben. Doch das Argument, er sei
              zu jung, widerlegte Ustinov intelligent und geistreich mit dem
              historischen Faktum: "Wenn Sie noch länger warten, bin ich
              zu alt." Ustinov war zu Beginn der Dreharbeiten 30, der echte
              Nero starb mit 31 Jahren.
                
            - 
              
Bereits
              Ende der 40er-Jahre wagte man sich nach den zahlreichen
              Stummfilmen erneut an das Thema. Als Regisseur wurde John Huston
              verpflichtet. Er hatte die Absicht Nero als eine Art antiken
              Hitler darzustellen und sein Vorgehen gegen die Christen mit der
              Judenverfolgung im 3.Reich zu vergleichen. Die vorgesehene Lygia
              war Elizabeth Taylor und Marcus Vinicius war Gregory Peck. Bereits
              nach kurzer Zeit wurde er durch Stewart Granger ersetzt. 1950
              waren die Kosten explodiert und von einem Film konnte man immer
              noch nicht sprechen. So wurde Mervyn LeRoy als Regisseur ins Boot
              geholt und ein Grossteil des Filmteams samt der Schauspieler
              ausgetauscht.  
           
          Fehler & Stilblüten 
          
            - 
              
Die Via Appia führt von Rom nach
              Brundisium, also nach Süden. Zu Beginn des Films wird aber
              deutlich erklärt, die Legionen kehren von einem Feldzug gegen die
              Briten heim. Sie müssten demnach auf einer Strasse von Norden
              nach Rom einziehen. Die Sache liesse sich höchstens so lösen,
              dass es sich um Einheiten handelt, die über den Flottenhafen
              Misenum eingeschifft worden waren.
              
                
            - 
              
Der Grieche Chilo zeigt Vinicius eine Tafel, auf der
              der Fisch als Zeichen christlicher Zugehörigkeit erklärt wird.
              Man kann deutlich erkennen, dass es sich bei den griechischen
              Buchstaben um Kleinbuchstaben handelt, wie wir sie heute
              verwenden. Zur Zeit Neros und noch lange danach benutze man aber
              eine Art Kursivschrift.  
            - Das Viertel über dem Fluss, der Bezirk Transtiberim,
              war, im Gegensatz zu den Angaben im Film, während des Brandes
              kein "sich windendes, flammendes Inferno". Der Bezirk,
              in dem während der Regierung Neros sehr viele Juden und Christen
              lebten, wurde vom Feuer verschont.
 
            - Nero war beim Ausbruch des Brandes in Antium auf
              Sommerfrische. Als er vom Ausmaß des Brandes hörte, eilte er
              nach Rom. Er konnte, im Gegensatz zur Darstellung im Film, das
              Schauspiel nicht vom Dach seines Palastes aus betrachten und in
              einem speziellen Kostüm den Untergang Troias, bzw. Roms,
              besingen. Auch der Palast Neros samt seiner Kunstschätze wurde
              ein Raub der Flammen. Demnach stimmt auch die Behauptung des
              Tigellinus nicht, dass "alle Zugänge des Palastes bewacht
              seien, um dem Pöbel aus der brennenden Stadt den Zutritt zu
              verwehren".
 
            - Im Film werden grundsätzlich alle Christen
              eingesperrt und hingerichtet derer man habhaft wurde. Auch
              verdiente Bürger wie Aulus Plautius. Im Roman von Sienkiewicz
              wird nicht deutlich gesagt, wer zu den Christen gehörte und
              nicht. Es ist auf der einen Seite vom "Volk" zu lesen,
              auf der anderen von den "Christen". Die Christen waren
              demnach, ähnlich wie die Juden "Zugewanderte". Es gab
              wohl auch Christen in der oberen Bevölkerungsschicht - "Auf
              dem Palatinus wusste man genau, dass auch Flavius, Domitilla,
              Pomponia Graecina, Cornelius Pudens und Vinicius Christen waren,
              doch wagte man es der Menge nicht zu sagen, dass auch diese zu den
              Brandstiftern gehörten." - aber das "Volk von Rom"
              hätte nie geglaubt, dass auch Aulus Plautius und seine
              tugendhafte Frau zu den Kindermördern und Brunnenvergiftern zählen.
              Ausserdem hatte ein römischer Bürger Anrecht auf eine
              "vornehme" Hinrichtungsart, die Enthauptung. So
              wurde etwa der Apostel Paulus nicht gekreuzigt, sondern starb
              durch das Schwert.
 
            - Die Christen wurden in den verschiedenen Gefängnissen
              der Stadt untergebracht, von denen das berüchtigtste der carcer
              mamertinus war. Dieser befand sich jedoch nicht in den
              unterirdischen Gewölben eines Amphitheaters, sondern am Capitol,
              nördlich des Concordiatempels
 
            - 
              
Nero betritt im Film die Arena, in der
              die Hinrichtungen an den Christen stattfinden, durch einen Zugang
              von seinem Palast. Es kann sich, wenn man den Angaben im Film
              folgt, bei dieser Arena also nur um den Circus Maximus handeln,
              denn Augustus liess sich bereits im Circus eine Loge bauen, die er
              direkt aus seinem Palast heraus betrat. Der Circus Maximus wurde
              jedoch durch den Brand zerstört.. Ein weiterer Circus Roms, der
              sogenannte Circus Flaminius wurde zwar auch durch das Feuer in
              Mitleidenschaft gezogen, aber in kurzer Zeit wieder hergerichtet,
              sodass bereits ein halbes Jahr nach dem Brand darin wieder Spiele
              stattfinden konnten. Dieser Circus war vom Palatin jedoch ein
              ganzes Stück entfernt.  
            - 
              
Der historische Schauplatz dieser grausamen Hinrichtungen ist ein Circus,
              den Caligula  auf dem rechten Tiberufer errichten liess. Da
              erst Nero den begonnenen Bau vollendete, erhielt die Arena den
              Namen "Circus Caii et Neronis principum in Vaticano".
              Dieser Circus war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sondern
              diente dem Privatvergnügen des Kaisers. Hier am Vatikanischen Hügel
              soll einer christlichen Legende nach der Apostel Petrus mit dem
              Kopf nach unten gekreuzigt und an der Außenmauer des Circus
              begraben worden sein. Auf den Ruinen des Circus wurde später der
              Petersdom errichtet.
              Sienkiewicz schreibt, dass extra zur Hinrichtung der Christen ein
              eigenes Amphitheater aus Holz errichtet wurde.  
            - 
              
Die Zeitspanne, in der der Film spielt, wurde stark
              komprimiert. Man bekommt beim Ansehen des Films den Eindruck, dass
              sich all diese Geschehnisse innerhalb eines halben Jahres
              abspielen. In Wirklichkeit vergingen vom Zeitpunkt des
              Britannienfeldzuges (61 n.Chr) bis zum Tode Neros (68)
              ganze sieben Jahre. Dazwischen liegen die Ermordung seiner
              ersten Frau Oktavia (62), der Brand Roms (64), die folgende
              Christenverfolgung, Aufdeckung der Pisonischen Verschwörung und
              Tod der Poppaea (beides 65), Ausbruch des ersten Jüdischen
              Krieges (66), Aufenthalt in Griechenland (67), ebenfalls 67, Tod
              der beiden Apostel Petrus und Paulus.  
            - 
              
Ebenfalls unrichtig ist der Schluss des Filmes.
              Poppaea wurde nicht von Nero erdrosselt, sie starb an einer
              Fehlgeburt, die sie aufgrund eines Fußtrittes, den ihr der
              betrunkene Nero versetzt hatte, erlitt.  
            - 
              
Nero selbst beging zwar Selbstmord, aber nicht in
              Rom und nicht mit Hilfe von Acte.  
           
          Preise & Nominierungen 
          
            - Oscarnominierung als bester Film 1951. Bei der
              Verleihung ging der Film leer aus. Der grosse Gewinner war
              "Ein Amerikaner in Paris".
 
            - Golden Globe 1952 für Peter Ustinov als beste
              männliche Nebenrolle in einem Drama.
 
            - Oscarnominierung 1952 für Peter Ustinov in der
              gleichen Kategorie. Ustinov unterlag aber bei der Verleihung Karl
              Malden. Insgesamt gab es 8 Nominierungen in den Kategorien: Bester
              Film, bester Hauptdarsteller, bester Nebendarsteller, beste
              Kamera, beste Filmmusik, beste Ausstattung, beste Kostüme und
              bester Schnitt.
 
            - Golden Globe 1952 als bester Farbfilm des Jahres
 
           
           Dialoge aus der Originalfassung 
          Petronius:              
          It is not enough to live well. One must die well.
          [On being told the Christians are being blamed for the burning of Rome] 
          Vinicius:                 
          The people won't believe such a lie! 
          Petronius:              
          People will believe any lie, if it is fantastic enough.
           
          Petronius:               
          [after seeing Rome
          consumed by flames] 
                                            
          Now indeed, Nero has his place in history. 
          Petronius:     
                   [to Nero] 
                                           
          You will be worthy of the spectacle -- as the spectacle is
          worthy of you.
          
           
          Dialog
          aus der deutschen Fassung
           
          Nero:                       
          [beim Anblick der brennenden Stadt auf der Lyra spielend] 
                                           
          Oh Rom, oh Rom, oh brennendes Rom...
           
          
           
         | 
         
         
          Original-Filmplakat 
          zu Quo Vadis 1951
          
         
           
         
          ein zweites...
         
           
         
          ...und ein drittes 
          
         
         |